Rezept Nr. 6: Pils

Pils ist der Nummer 1 Bierstil in Deutschland und für einen Hobbybrauer erst einmal nicht die einfachste Nummer. Ein Pils wird untergärig vergoren, was den Hausbrauer vor ein paar zusätzliche Aufgaben stellt. Ich rate zu ein paar obergärigen Suden, bevor man sich erstmalig an etwas Untergäriges wagt. Trotzdem ist ein Pils kein Hexenwerk. Wenn die Möglichkeit der kühlen Vergärung gegeben ist, steht dem Projekt nichts im Wege. Das vorliegende Rezept geht eher in die Richtung eines böhmischen als eines klassischen deutschen oder „friesischen“ Pils.

Die Schüttung
Für dieses Pils Rezept besteht die Schüttung zu 100% aus Pilsner Malz. Wer möchte kann gerne zu böhmischem Tennenmalz greifen. Normales Pilsner Malz ist aber vollkommen ausreichend.

Die Hopfung
Für diesen klassischen Stil stehen deutsche Hopfensorten im Vordergrund. Wer zu Tettnanger, Tradition, Perle oder Hersbrucker Spät greift, macht erstmal nichts falsch. Meine besondere Empfehlung lautet aber: Saazer! Gerade wer in Richtung böhmisches Pils (Budweiser oder Pilsner Urquell) gehen möchte, liegt damit richtig. Als Alternative zu Saazer kann Sladek genutzt werden.

Die Hefe
Für ein böhmisches Pils empfehle ich die Mangrove Jack’s M84 Bohemian Lager mit der ich bei einer Gärtemperatur von 11-12 Grad gute Ergebnisse erzielen konnte. Als Alternative kann die Saflager W-34/70 genutzt werden. Die Gärtemperatur sollte möglichst konstant sein. Im Gegensatz zu einer obergärigen wird eine untergärige Gärung auch länger dauern. Hier ist Geduld gefragt!

Was noch?
Auch wenn es sich hierbei um ein untergäriges Bier handelt, kann der Prozess mit den 25 Schritten unverändert umgesetzt werden. Lediglich die Temperatur für Haupt- und Nachgärung (Schritt 18 und 24) muss niedriger sein. Ein selbstgebrautes Pils ist natürlich auch ein ideales Feierabendbier. Darüber hinaus ergänzt es perfekt klassische und eher deftige Gerichte. Neben Fleischgerichten wie Braten oder Wurst passt ein Pils aber auch sehr gut zu Fischgerichten wie gebackener Forelle oder gebratenem Lachs.

Zusammenfassung & Zutaten

Pils selber brauen

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Rezept Nr. 6: Pils

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6 Antworten zu Rezept Nr. 6: Pils

  1. André schreibt:

    Hallo,

    zunächst vielen Dank für die Anleitung und die zusätzlichen Rezepte! Mir ist sowohl mein Erstversuch nach Anleitung als auch ein starkes Printenbier als zweite Kreation gelungen.

    Jetzt habe ich mich an einem Pils versucht und bin schon sehr gespannt, auch weil Pils generell mein persönlicher Bierfavorit ist.

    Zwei Fragen habe ich hier aber:

    1. Ich habe einen Raum, der über den Tag ca. 13 bis 15 Grad hält, er kann aber zwischendurch gerade bei Außentemperatur über 20 Grad schon einmal für ein paar Stunden bis zu 17 Grad warm werden. Kann das „gefährlich“ für die Gärung werden?

    2. Wie lange sollte ich für die Nachgärung einplanen? In der normalen Anleitung sind 10 Tage angegeben… ich würde es 2 Wochen nachgären und dann 6 Wochen im Kühlschrank reifen lassen – liege ich damit ungefähr richtig?

    Danke nochmal & viele Grüße!

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    • brauanleitung schreibt:

      Danke für deine Rückmeldung. Also zu den Fragen:

      1) Das hängt ja von der Hefe ab. Einige untergärigen Hefen können auch ein paar grad mehr ab. Gefährlich wird das nicht. Es hat halt Einfluss auf das Aroma.

      2) Die Nachgärung wird in etwas wie die Hauptgärung dauern. Zwei Wochen sind sicher realistisch. 6 Wochen Reifung sind gut und tun dem Bier gut.

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  2. Felix schreibt:

    Hallo,

    die originale Brauanleitung sieht neben dem Pilsner Malz auch 500g Karamellmalz vor. Ist das hier auch der Fall?

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  3. Eric schreibt:

    Danke für die Anleitung.

    Wir haben das Rezept befolgt und uns für Tettnanger Hopfen entschieden,hatten eine Hauptgärung von 10 Tagen, ebenso die Nachgärung und 6 Wochen nachreifen (was aber höchatwarscheinlich wärmer war als 2 Grad Celsius.
    Das fertige Bier schmeckt ansich wie ein richtiges Pils, ist im Nachgeschmack sehr sehr bitter.

    Da es das erste Bier ist wissen wir nicht genau wo unsere Fehlerquelle liegen könnte…

    Vielen vielen Dank!

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    • brauanleitung schreibt:

      Hast du dir die Mengen der Hopfengaben notiert? Aus der Hopfentabelle hättest du die Werte für „sehr herb“ nehmen müssen. Wieviel Gramm hast du bei Gabe 1 und 2 gegeben?

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